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Bedürfnisorientierte Erziehung – Auch Eltern haben Bedürfnisse

Bedürfnisorientierte Erziehung -  Auch Eltern haben Bedürfnisse

Die „Bedürfnisorientierte Erziehung“ wird seit den 80er Jahren immer beliebter und wird schon von vielen Familien gelebt – mal besser, mal schlechter. Für manche funktioniert dieser Erziehungsstil super, andere jedoch sind daran gescheitert. Doch woran liegt das?

Mein Mann und ich haben uns mit diesem Erziehungsstil auseinandergesetzt, jetzt wo unser Sohn zwei Jahre alt ist und mitten in der Autonomiephase steckt. Wir haben diese Methode für uns und unsere Familie als sehr passend empfunden, da wir weder autoritär noch antiautoritär erziehen wollen. Wir erziehen unsere Kinder bedürfnisorientiert, aber mit Grenzen, die angemessen sind und die den Kindern einen Rahmen geben.

Was ist bedürfnisorientierte Erziehung

Die bedürfnisorientierte Erziehung ist kein starres Konzept, sondern eine Erziehungsmethode, die alle Familienmitglieder berücksichtigt und auf Einfühlungsvermögen beruht. Dabei sollen die Bedürfnisse der Kinder erkannt und angemessen darauf reagiert werden, so dass sie zu starken, glücklichen Kindern und später Erwachsenen heranwachsen. Aber nicht nur die Erfüllung der Bedürfnisse der Kinder darf im Fokus stehen, auch die Bedürfnisse der Erwachsenen müssen beachtet werden. Jedes Bedürfnis sollte gleich viel wert sein, sonst kann dies schnell zur Selbstaufgabe der Eltern führen. Und das ist weder für die Kinder noch für die ganze Familie vorteilhaft. Durch diese Erziehungsmethode können alle Mitglieder ein besseres Verständnis für die eigenen Bedürfnisse bekommen.

Funktioniert Attachment Parenting für alle Familien?

Prinzipiell kann Attachment Parenting (Üb.: bindungsorientierte Erziehung) für alle Familien funktionieren, solange man es an die eigene Familie angepasst umsetzt und die Eltern ihre eigenen Bedürfnisse nicht komplett ignorieren oder sogar aufgeben. Dabei wissen die Eltern am besten, was für das Kind das Richtige ist und sollten nicht starr der vorgegebenen Methode folgen.

Das Ziel der bedürfnisorientierten Erziehung ist die Erfüllung der Grundbedürfnisse aller Familienmitglieder, wie Nahrung, Zuwendung, Sicherheit, körperliche Nähe und Geborgenheit. Wenn die Kinder älter werden, kommen auch noch Selbstbestimmung, Aufmerksamkeit, Ruhe und persönliche Entfaltung dazu.

Essentiell für die Erziehung nach Bedürfnissen ist eine klare Kommunikation und Vertrauen zwischen Eltern und Kindern. Die Kinder sollen so angenommen werden wie sie sind. Es sollen ihre Grenzen beachtet werden, aber ihnen auch natürliche Grenzen sowie die Grenzen der Bezugspersonen aufgezeigt werden. Die Eltern geben hier die Richtung vor und vertrauen auf die Entwicklungsfähigkeit der Kinder.

Was bedürfnisorientierte Erziehung nicht ist

Bedürfnisorientierte Erziehung ist keine starre Erziehungsmethode, sondern ein flexibles Konzept, das an die Familie und das Zusammenleben angepasst werden kann. Genauso wie die Kinder, entwickelt sich auch die Bedürfnisorientierung.

Ihr müsst euer Kind nicht dauerhaft im Tragetuch durch die Gegend tragen oder alle zusammen im Bett schlafen. Manche Kinder liegen gerne im Kinderwagen oder schlafen zufrieden im eigenen Bettchen. Und auch wenn es mit dem Stillen nicht klappt, ist das kein Weltuntergang. Dafür gibt es die Pre Milch und eine Kombi aus Stillen und Pre hat bei uns auch wunderbar funktioniert – bei beiden Kindern (auch wenn es so nicht geplant war, sondern sich einfach so ergeben hat). Anpassung und Flexibilität ist alles und kann einem das Leben, vor allem mit Kindern, sehr vereinfachen. Und vor allem: Achtet auch auf euch selbst und auf eure eigenen Bedürfnisse. Glückliche, zufriedene, ausgeglichene Eltern sind für Kinder die größte Bereicherung. Ignoriert was alle anderen denken oder sagen. Handelt nach eurem eigenen Gefühl und setzt das um, was das beste für die eigene Familie, euch selbst und eure Kinder ist.

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